von 22. November bis 21. Dezember

Die Natur betritt mit dem Tierkreiszeichen Schütze das letzte der drei Herbstzeichen. In diesem Monat geht es langsam aber sicher auf die längste Nacht und den kürzesten Tag des Jahres zu. Erst die Wintersonnwende am Ende des Schützen markiert den Wendepunkt: Das Licht kommt allmählich in die Welt zurück.

Das passt gut zur Stimmung der Schütze-Charaktere: Es ist die Erwartung des (neuen) Lichtes, welches das vorausgehende Dunkel aufhellt.

Schütze ist neben Widder (Frühling) und Löwe (Sommer) das dritte Feuerzeichen, das geistige Feuer sozusagen. Dieses Feuer, wie z. B. das Leuchtfeuer eines Leuchtturms, kann verirrten Schiffen den rechten Weg weisen.

Mit diesem Bild verdeutlicht sich auch der Auftrag der Jupiter-betonten Menschen ein wenig (Jupiter ist das zum Schützen gehörige Urprinzip): Orientierung, Sinn und Erkenntnis zunächst in sich selbst zu finden und (erst) dann weiterzugeben. Es ist die innere Verpflichtung, zu wachsen und sich entwickeln, um ein höheres Ideal anzustreben.

Bildentsprechungen

Drei bekannte Schütze-Persönlichkeiten können uns dies in Kunst, Wirtschaft und Politik vor Augen führen:

Ludwig van Beethoven hinterließ der Welt neun unsterbliche Symphonien, fünf Klavier- und 16 Streichquartette, 32 Klaviersonaten, zwei Messen sowie die Oper „Fidelio“. Heute ist Beethoven, der seine letzten Jahre in vollkommener Taubheit verbrachte, einer der meist aufgeführten Komponisten der Welt. Bezeichnend für das Schütze-Ideal sind sicher Worte aus seiner neunten Symphonie wie „Freude schöner Götterfunken“ oder „Über dem Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen“.

Carl-Friedrich Benz zählt zu den herausragendsten Industrie-ingenieuren der Weltwirtschaftsgeschichte. Er ist der Erfinder des Automobils und Wegbereiter seiner industriellen Fertigung. Die Fusion mit Daimler 1926 bescherte der Welt die Daimler-Benz AG, die heute als Daimler-Chrysler AG einen der grössten Arbeitgeber der Welt darstellt. Seine Vision machte die Welt (auto-)mobil.

Willy Brandt, SPD-Politiker und vierter Bundeskanzler der BRD, ist dank seines Einsatzes in der Versöhnungspolitik sicher eine der Jahrhundertpersönlichkeiten der internationalen Politik. Er wurde für seine Verdienste mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, sein Kniefall am Mahnmal für die Opfer des Warschauer Ghettoaufstandes ging als Ausdruck deutscher Wiedergutmachungsbestrebungen um die ganze Welt. Er kommentierte den Fall der Mauer zwischen Ost und West 1991 in Berlin mit den visionären Worten: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“. Sein Ideal von Ost und West wurde Realität.

Ältere Darstellungen des Schütze-Jupiter-Prinzips zeigen einen Pferdemenschen, einen Menschen mit einem Pferdeunterkörper, der nach oben, in den Himmel also, einen Pfeil abschiesst.

Hierin zeigt sich auch die eventuelle Schwierigkeit des Schützen: Das Ziel ist nach oben gerichtet und basiert auf einer niederen, vielleicht unvollkommenen und animalischen Seite, die er zum Teil nicht wahrhaben oder verdrängen möchte.

Die körperliche Entsprechung findet sich in der Leber (unser Labor zur Analyse in „brauchbar und unbrauchbar“) wie auch u.a. in der Hüfte.

Reife Schütze-Persönlichkeiten zeigen sich mit einer inneren Grundhaltung: „Verehrung nach oben (Glauben, Religion, Spiritualität) und Liebe nach unten“, d.h. das bewusste Erleben des höheren Ideals wie auch Respekt vor den (eigenen) niederen Eigenschaften wie auch der des sozialen Umfeldes.

„Es werde Licht…“